Aktuell fordert ein Bündnis aus Mietervereinen, Gewerkschaften und Sozialverbänden einen bundesweiten Mietenstopp, um die steigenden Mietpreise zu bremsen. Ein Mietenstopp kann den Wohnungsmarkt jedoch schwächen. Warum? Das zeigt das Beispiel des Berliner Mietendeckels.

Der Berliner Mietendeckel ist vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert. Vorher konnte Folgendes beobachtet werden.

Nach Einführung des Mietendeckels 2020 gab es 60 Prozent weniger Immobilien auf den Portalen und gleichzeitig stieg die Nachfrage an Mietwohnungen um 70 Prozent. Die Warteschlangen vor Berliner Wohnungen wurden, im Vergleich zu anderen Bundesländern, länger und länger.

Auch der Neubau wurde hier geschwächt: Während in andern Bundesländern die Zahl der Bauanträge stieg, ist sie in Berlin gesunken.

So wichtig es ist, Mieter:innen nicht zu stark zu belasten; der Mietendeckel ist dafür nicht die Lösung. Wir haben gesehen, wie er den Wohnungsmarkt insgesamt schwächen kann. Vielmehr hilft es, für Vermieter:innen gute Rahmenbedingungen zu erreichen, damit diese Wohnraum schaffen und erhalten. Das geht nur, wenn Kosten für Modernisierungsmaßnahmen und immobilienrechtlichen Verschärfungen teilweise an Mieter:innen weitergegeben werden dürfen.

In den letzten Jahren hat sich sogar gezeigt, dass die Mietsteigerung im Vergleich zu den Vorjahren ohne gesetzliche Regulierung abgenommen hat.

 

Quelle: IVD

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