In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Preise für Wohnimmobilien stetig nach oben entwickelt. Um über 60 % sind sie seit 2015 gestiegen. Nun sinken die Kaufpreise für Wohnimmobilien wieder. Aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes Destatis geht hervor, dass Käufer im ersten Quartal des Jahres 2023 rund 6,8 % weniger für ihr Wohneigentum zahlen mussten als im Vorjahresquartal. Laut Destatis handelt es sich damit um den stärksten Rückgang im Vorjahresquartalsvergleich „seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000“.

Bereits im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sinken die Preise um 3,1 %. Dabei stellt das Statistische Bundesamt fest, dass dieses Phänomen besonders deutlich in den 7-A-Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart und Düsseldorf zu erkennen ist. 10,4 % weniger kosteten hier im Schnitt Ein- und Zweifamilienhäuser. Im ländlichen Raum sind die Preisrückgänge minimal weniger zu spüren. Die Kosten für ein Ein- oder Zweifamilienhaus haben sich hier um 7,8% reduziert. Genauso steht es um die Kaufpreise für Eigentumswohnungen. Gründe für die sinkenden Immobilienpreise sind laut Destatis unter anderem die stark gestiegenen Finanzierungskosten sowie die hohe Inflation. Beides führt dazu, dass die Nachfrage nach Wohneigentum sinkt und dementsprechend auch die Preise nicht mehr aufrecht erhalten werden können.

Im Gegensatz zu den sinkenden Preisen bei Bestandsbauten und Eigentumswohnungen steigen Mieten sowie die Preise für Neubauten. Letztere sind für konventionell gefertigte Gebäude im Mai 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,8 % gestiegen. Bereits für den vorherigen Berichtsmonat Februar teilt das Statistische Bundesamt im Vorjahresvergleich eine Preissteigerung von 15,1 % mit. Dies liege vor allem an den Kosten für Rohbauarbeiten wie Beton-, Maurer- oder Dachdeckungsarbeiten.

Quelle: Statista.com, Praxis der Grundstückswertermittlung, Foto: © gopixa – Adobe Stock